Stellen Sie sich einmal vor!
Mein Name ist Kim Doan, ich bin promovierte Biochemikerin und seit 2023 arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Deutschen Emissionshandelsstelle im Team Brennstoffe für flüssige und feste Brennstoffe.
Sie prüfen Emissionsberichte. Was bedeutet das?
Wir prüfen, ob die Emissionsberichte formal und inhaltlich korrekt eingereicht wurden. Das bedeutet, wurde die Frist eingehalten, wurden alle obligatorischen Angaben gemacht und entsprechend die Emissionszertifikate eingekauft? Durch Überschneidungen zwischen nationalen und europäischen Emissionshandel besteht zudem die Herausforderung in der Berichtsprüfung darauf zu achten, dass es für dieselbe Emissionsmenge nicht zur doppelten Abgabe von Zertifikaten kommt. Da gilt einen kühlen Kopf zu bewahren um den Überblick nicht zu verlieren. Wir wollen schließlich weder, dass ein BEHG-Verantwortlicher zu viel noch, dass er zu wenig Zertifikate kauft.
Was gefällt Ihnen an der DEHSt?
Mir gefällt das interdisziplinäre Team, bei dem Menschen mit verschiedenen beruflichen Hintergründen zusammenarbeiten, sei es Ingenieurswesen, Jura, Naturwissenschaften, Verwaltungswissenschaften oder Staatswissenschaften. Die unterschiedlichen Perspektiven sind wichtig um in der Komplexität der Inhalte keine Aspekte außer Acht zu lassen.
Was wollen Sie in Zukunft noch bewegen?
Für eine nachhaltige Gesellschaft brauchen wir in Zeiten, in denen die Konsequenzen des anthropogenen Klimawandels zunehmend die Nachrichten füllen, klare politische Umsetzungen im Umweltschutz. Für mich funktioniert Umweltschutz aber nur, wenn er mit sozialer Gerechtigkeit einhergeht. Ich möchte Schritt für Schritt zu beiden Bereichen beitragen, durch meine Arbeit bei der DEHSt aber auch darüber hinaus in meinem privaten Leben.
Sie arbeiten im Fachgebiet BEHG-Vollzug. Was macht Ihre Arbeit spannend?
Es sind unterschiedliche Aufgabenbereiche; die Abwechslung macht die Arbeit spannend. Die Planung und Umsetzung eines Vollzugs erfordern ein Verständnis für übergeordnete Zusammenhänge ebenso wie eine inhaltliche Tiefe. Häufig sitzen wir bei Herausforderungen in kleinen Teams zusammen und grübeln über Problem und tüfteln Lösungen dazu. In solchen Momenten bekomme ich ganz warme Wangen.
Viele empfinden Arbeit in der Verwaltung als trocken – Sie nicht?
Die Arbeitsabläufe und damit verbundene zeitlichen Dimensionen der Verwaltung haben mich an Anfang regelmäßig unruhig gemacht. Ich kannte eher schnelle Entscheidungen, kurze Wege, zeitnahe Umsetzung. Aber die einzelnen Schritte in der Verwaltung haben ihren Sinn und mit etwas Zeit gewöhnt man sich daran.
Was motiviert Sie jeden Tag aufs Neue an ihrer Arbeit?
Ich mag die unterschiedlichen Aufgabengebiete, die mich immer wieder aufs Neue herausfordern. Ich mag das Team, die Teamarbeit und die wertschätzende Atmosphäre. Ich mag die flexiblen Arbeitsbedingungen. Ich mag es einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen, die sich mit meinen Wertevorstellungen deckt.
Beschreiben Sie ihre Arbeit in drei Sätzen.
Es gibt das typische Klischee: Morgens um 9:15 Uhr langsam ankommen, Telefon auf besetzt setzen und erstmal mit den Kolleginnen*Kollegen gemütlich Kaffee trinken. Danach die Arbeit beginnen. Um 15:45 Uhr den Rechner runterfahren, damit man pünktlich um 16 Uhr das Gebäude verlassen kann.
Dem entsprechen wir tatsächlich nicht.
Ich strukturiere die Woche nach Meetings, die verschiedene Aspekte des Vollzugs auf der Tagesordnung haben, nach Themenbereichen, die noch herauszuarbeiten sind und offene Aufgaben zu den Aktenzeichen in den jeweiligen Vollzügen. Es sind unterschiedliche Arbeitsblöcke, die ein gutes Zeitmanagement erfordern, Langeweile kommt bei der DEHSt auf keinen Fall auf! Am liebsten mag ich den Präsenztag, an dem alle Kolleginnen*Kollegen vor Ort sind und wir uns persönlich treffen und uns austauschen können.