FAQ zu Klimaschutzprojekten

  • Um die erwarteten Emissionsreduktionen zu schätzen, muss zunächst ermittelt werden, welche Emissionen mit dem Projekt selbst verbunden wären. Anschließend muss ein Szenario aufgestellt werden, das die Situation beschreibt, die ohne das Projekt entstanden wäre. Dieses Szenario wird als Baseline bezeichnet. Die Differenz zwischen Baseline-Emissionen (Referenzfallemissionen) und den erwarteten Projekt-Emissionen (inklusive Leakage) ergibt die erwarteten Emissionsreduktionen.

  • Die Projektteilnehmer können bei CDM zwischen zwei Typen von Anrechnungszeiträumen (Crediting Period) wählen, wobei die einmal getroffene Wahl endgültig ist:

    • sieben Jahre mit zweimaliger Verlängerungsoption und erneuter Baseline-Festsetzung, also maximal 21 Jahre, oder
    • einmalig zehn Jahre ohne Erneuerungsoption.

    Die tatsächliche Höhe der erreichten Emissionsreduktionen wird später innerhalb des bestimmt. Die anrechenbaren können deshalb gegebenenfalls auch kleiner ausfallen, wenn die Projektaktivität in der Realität nicht die erwartete Emissionsminderung erbringt.

  • Die Menge auszuschüttender Emissionsminderungen berechnet sich aus der Differenz der Baseline- und der Projektemissionen (jeweils in Tonnen Kohlendioxidäquivalenten - CO2eq), bereinigt um die berechneten Leakage-. Zu beachten ist, dass Leakage auch positiv wirken kann und nicht zwangsweise anfallen muss.

    Berechnung:

    Baseline-

    +/- Leakage

    - Projektemissionen

    Gutschriften = Certified Emission Reductions (CER)

    Das Ausschütten der Gutschriften erfolgt erst nach sowie Vorlage des Verifizierungs- und Zertifizierungsberichts.

  • Gegenstand eines CDM-Projekts kann die Emissionsminderung eines oder mehrerer der folgenden, im erfassten Treibhausgase sein:

    • (CO2)
    • Methan (CH4)
    • Distickstoffoxid (N2O)
    • Teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFC)
    • Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW/PFC) und Schwefelhexalfluorid (SF6).

    Diese Gase tragen in unterschiedlicher Stärke zum bei. Sie werden gemäß ihrem Treibhausgaspotenzial (englisch: Global Warming Potential [GWP] bezogen auf hundert Jahre) hinsichtlich CO2 gewichtet. Die Maßeinheit für alle Gase ist daher eine Tonne Kohlendioxidäquivalent (tCO2eq). Das heißt z.B. 1 Tonne CH4 = 21 tCO2eq.