Ökosystem Wald
Der Wald ist eines der wichtigsten Ökosysteme, wenn es um das Thema geht. Als natürliche Kohlenstoff-Senke wandeln Bäume bei der Photosynthese CO2 in Sauerstoff um und bauen den Kohlenstoff in ihre ein. Fast ein Drittel der Landfläche der Erde, mehr als vier Milliarden Hektar, ist von Wäldern bedeckt (FAO 2020). Deutschland würde über 100 Mal in diese Fläche passen. Ungefähr die Hälfte aller Wälder befindet sich in den Tropen, gefolgt von den borealen, gemäßigten und subtropischen Breiten. Für die Regulierung des Klimas ist der Wald von besonderer Bedeutung. Allein in der EU speicherte er zwischen 2010 und 2020 pro Jahr eine Kohlenstoffmenge, die knapp 440 Millionen Tonnen CO2 entsprechen. Das sind etwa zehn Prozent der europäischen Brutto-Treibhausgasemissionen in diesem Zeitraum (Forest Europe 2020).
Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass diese Senkenleistung nicht nur in Europa, sondern auch weltweit abnimmt. Hierfür gibt es zwei Gründe: Zum einen schrumpft die Waldfläche aufgrund von Entwaldung, zum anderen können bestehende Wälder weniger Kohlenstoff speichern. Dies liegt einerseits an den natürlichen Störungen, wie Stürmen und Trockenheit, deren Frequenz und Intensität aufgrund des Klimawandels zunehmen wird. Andererseits bedingen in Europa die zunehmende Alterung der Wälder höhere Ernteraten.
Studien zum Zustand des Waldes
(auf Englisch)
The State of the World’s Forests 2020 (FAO)
State of Europe’s Forests 2020
Forschungsprojekte
UBA Leitfaden: Landnutzung und Klimaschutz - Wie wir mit Landnutzung Klimaschutzziele erreichen können
Dieser Leitfaden beschreibt die Rolle des Landnutzungsbereiches für den Klimaschutz. Außerdem identifiziert er Anforderungen an eine Ausgestaltung und Nutzung von Marktansätzen zur Erreichung der Ziele des Übereinkommens von Paris. Der Leitfaden soll helfen, ein grundsätzliches Verständnis der Herausforderungen zu erhalten, die sich bei der Integration des Land Use, Land Use Change and Forestry ()-Sektors in die internationale Klimapolitik stellen. Mit diesem Verständnis lassen sich Minderungspotenziale im Landnutzungsbereich und deren Hebung durch marktbezogene Anreize auf einer fundierten Basis entwickeln.
UBA Leitfaden
Landnutzung und Klimaschutz: Wie wir mit Landnutzung Klimaschutzziele erreichen können
Potenziale für erfolgsbasierte Finanzierungsinstrumente im Waldsektor unter dem Übereinkommen von Paris
Wälder tragen durch den Verlust von historisch aufgebauten Kohlenstoffvorräten, hauptsächlich durch Entwaldung und Waldschädigung, zu hohen weltweit bei. Der REDD+-Ansatz zielt darauf ab, die Länder des Globalen Südens für ihre Bemühungen zu entschädigen, die Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung zu reduzieren, die Kohlenstoffvorräte der Wälder zu erhalten und zu erhöhen oder die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Es wird untersucht, wie und unter welchen Umständen sich verschiedene Formen der ergebnisorientierten Finanzierung für die Verringerung von Emissionen und die Erhöhung von natürlichen im Waldsektor im Kontext verschiedener Länder und Minderungsmaßnahmen eignen.
Eine deutsche Zusammenfassung finden Sie auf den Seiten 26 bis 38.
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(auf Englisch)
Marktmechanismen im Landnutzungssektor unter dem Übereinkommen von Paris
Der Landnutzungssektor spielt eine entscheidende Rolle für das Erreichen der Ziele des Übereinkommens von Paris, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2° Celsius zu begrenzen und ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgasemissionen aus Quellen und der Aufnahme von Kohlenstoff durch Senken in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu erreichen. Dieser Bericht erörtert die wichtigsten Herausforderungen für die Umweltintegrität bei der Nutzung von Kohlenstoffmarktmechanismen zur Umsetzung von Minderungsmaßnahmen im Landnutzungssektor.
Eine deutsche Zusammenfassung finden Sie auf den Seiten 22 bis 35.
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(auf Englisch)